Psychosomatische Konzepte heute -
Zum Unterschied zwischen Psychosomatik und Psychotherapie
Der Umgang mit körperlich kranken Patienten fordert den
Psychotherapeuten oft heraus, weil er sich im Hinblick auf die Therapie
zwangsläufig entscheiden muß, ob die Erkrankung eine psychische
(Begleit-)-ursache hat oder lediglich als Komorbidität vorhanden ist. Da
viele Patienten erst dann sich für eine Psychotherapie entscheiden, wenn
eine körperliche Erkrankung vorhanden ist, wird der Fokus von seiten des
Patienten im Erstgespräch bzw. in der ersten anamnestischen Untersuchung
sich auf die Symptome konzentrieren.

Psychosomatische Medizin hat sich in den letzten Jahren unter
Berücksichtigung neuroimmunologischer wie auch der neuen Hirnforschung
zu einem spannenden Fach entwickelt, in dem neue Erkenntnisse einige
alte Theorien bestätigen, andere müssen verworfen werden. Am Beispiel
der Neurodermitis als protoptypische psychosomatische Erkrankung soll
dies beispielhaft verdeutlicht werden.

Die Behandlung psychosomatischer Patienten setzt eine Anpassung an
bekannte Psychotherapeutische Techniken voraus, die Bedeutung der
Erkrankung als Symbolisierung, hinsichtlich der Krankheitsverarbeitung
und Bewältigung und schließlich auch die Abklärung möglicher
psychogenetischer Zusammenhänge ist hierbei eine Besonderheit, die in
der Therapie neurotischer Störungen nicht beachtet werden muss.