Ulrich Sachsse
Zur Gestaltung der therapeutischen Beziehung
 
 

Was ist die optimale Bühne für die Arbeitsbeziehung, die Bearbeitung der Pathologie und die Nachreifung?

Die Arbeit mit Traumatisierten hat die Frage aufgeworfen, wo die Arbeit in und an der Übertragung ihre Indikation, wo sie ihre Grenzen hat und wo sie schaden kann. Die psychoanalytische Hoffnung, nicht nur Neurosen und Narzisstische Störungen, sondern durch eine fast uneingeschränkte Beziehungs- und Belastungsfähigkeit der PsychoanalytikerInnen auch alle anderen Störungen behandeln zu können, hat sich bei der Behandlung von Psychosen und Psychosomatosen bereits als unerfüllbar erwiesen. Bei den posttraumatischen Zuständen und den Persönlichkeitsstörungen sind übertragungsfocussierte Psychodynamische Therapie, Dialektisch Behaviorale Therapie DBT und traumazentrierte Vorgehensweisen im Dialog und im Streit, welches Vorgehen bei welcher Klientel wirksam und hilfreich ist. - PatientInnen unterscheiden oft in der therapeutischen Beziehung nicht Realbeziehung, Übertragung, Projektion und Projektive Identifizierung. Sie stellen eine ganzheitliche Beziehung her und reagieren irritiert, wenn ihre Beziehungsgestaltung in Frage gestellt wird. Regressive Entwicklungen und States können auch nicht einfach abgelehnt, verboten oder vertraglich ausgeschlossen werden. Hilfreich ist bei allen strukturell gestörten PatientInnen ein Angebot der Arbeit mit dem Übergangsraum wie in der Psychoanalytischen Spieltherapie auf der Bühne des Spiels, der Imagination, des Körpers, der Bewegung und des Tanzes, der Gestaltgebung oder der Kunst. - Nach einer theoretischen Einführung wird viel Raum sein für die Diskussion eigener Kasuistik, um konkrete Handlungsmöglichkeiten zu erarbeiten.